JHV 2019
Abschied
In stiller Trauer nehmen wir Abschied von unserem Vorstandskollegen
Herrn Wolfgang Riebel
der am 3. September 2019 im Alter von 65 Jahren unerwartet verstorben ist.
Wolfgang war fast 30 Jahre im deutschen Motorsportverband Mitglied und 3 Jahre in der Landesgruppe Hessen als Referent für Tourensport verantwortlich.
Wir haben ihn als engagierten, zuverlässigen und stets hilfsbereiten Motorsportler und Vereinskameraden gekannt und schätzen gelernt. Wir werden ihm immer ein ehrendes Andenken bewahren.
Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie und allen Angehörigen.
Im Namen der DMV Landesgruppe Hessen
Jürgen Schmitt
Vorsitzender
Moto-Cross-Legende Rolf Dieffenbach tödlich verunglückt
Schefflenz: "Es war schon spät am Abend, als mich die traurige Nachricht in eine schlaflose Nacht versetzte. Doris Dorsch, die Schwester von Rolf Dieffenbach, hatte mir mitgeteilt: "Rolf ist am Sonntag in Österreich beim Motorradfahren ums Leben gekommen." So erfuhr Rüdiger Eberle, der langjährige Vorsitzende des Motorsportclubs Schefflenz und Schreiber dieses Nachrufs, vom Tod des einst international erfolgreichen Moto-Crossers und dem sportlichem Aushängeschild seines Vereins.
Berichten zufolge hatte sich die Öl-Ablassschraube am Motorblock gelöst, sodass ausgetretenes Motorenöl an seiner BMW R 1200 RS als Auslöser des tödlichen Unfalls verantwortlich sein soll. Rolf Dieffenbach war in einer fünfköpfigen Tourengruppe bei Maria Neustift in Oberösterreich auf Wochenendfahrt. Die deutsche Motocross-Legende "Big German" starb nur wenige Tage nach seinem 68. Geburtstag.
"Eigentlich wollte ich beim VfB Stuttgart Fußballer werden", erzählte er als Jugendlicher von seinen Überlegungen. Doch als er mit 16 Jahren seine erste Begegnung mit dem Moto-Cross-Sport hatte, war es um ihn geschehen. Und als 1969 der Name des damals 18-jährigen Dieffenbach zum ersten Mal auf einer Starterliste auftauchte, begann ein Glücksfall für das deutsche Motocross, denn über zwei Jahrzehnte war der Widderner der erfolgreichste MX-Pilot Deutschlands. Von da an war Motocross sein Leben. So hat er tagsüber bei seinem Vater in der Heizungsfirma gearbeitet, und erhielt von ihm eine eigene Trainingsstrecke. 1971 bestritt Rolf Dieffenbach in Frankenbach sein erstes internationales Rennen. Seine ersten ganz großen Erfolge feierte er in der Saison 1980 mit drei Grand-Prix-Laufsiegen und dem 4. WM-Platz in der 250-ccm-Klasse, den er auch ein Jahr später einfahren konnte. 1982 erreichte er nach seiner bereits dritten Deutschen Meisterschaft den 5. WM-Platz, und bei der Mannschafts-Weltmeisterschaft in Gaildorf belegte er zusammen mit Hans Maisch, Vilem Toman und Arno Drechsel den dritten Platz. Rolf Dieffenbach, fortan auch "Big German" genannt, ein Ehrentitel, den er in den USA sowohl wegen seiner kräftigen Statur als auch wegen seiner großen Erfolge erhielt. Auch der von ihm ins Leben gerufene Schefflenzer Supercup konnte von ihm dreimal gewonnen werden. Maico, Kramer, Kawasaki, Honda, Maico und erneut Honda waren seine Markenstationen, wobei er seine größten Erfolge im Sattel einer Honda feierte. Nach seinem Karrierenende widmete er sich einer für ihn sehr wichtigen Aufgabe, der Förderung und Betreuung der Jugend und wurde Trainer des ADAC-Junior-Teams. Und irgendwo hatte er auch einmal gehört, wenn man sich der Jugend stellt, bleibt man selbst jung. 1988 wurde Rolf Dieffenbach als neuer Team-Manager der Deutschen Motocross-Nationalmannschaft benannt. Sein Fahrerteam für den Nationencross im französischen Colombier bestand aus dem Deutschen Meistern Harald Ott (125 ccm), Roland Diepold (250 ccm) und das deutsche Supertalent Dietmar Lacher für die 500-ccm-Klasse. Vor zwei Wochen traf sich die Cross-Szene beim MSC Reil "Heißer Stein" zum Tag der Legenden mit Renn-Programm. Ohne Frage war dieses Treffen ein weiteres Highlight für die "Alten Herrn" - unter anderem auch mit den MSC-Spitzenfahrern, Uli und Peter Körber. Und nun, gerade mal zwei Wochen später traf die Familie Dieffenbach dieser Schicksalschlag. Die Trauerfeier in der Widderner Dreschhalle wird um 14 Uhr stattfinden (Anfahrt ist ausgezeichnet). Allein bis zu 300 Fahrer und Funktionäre werden am Samstag, 13. Juli, erwartet. Nach der Trauerfeier geleiten die Trauergäste die Urne von Rolf Dieffenbach zum Friedhof in Widdern.
Auch der MSC Schefflenz wird in großer Anzahl seinen erfolgreichen Fahrer und tollen Menschen auf seinem letzten Weg begleiten, um sich nicht nur zu verabschieden, sondern auch "Dankeschön" zu sagen für die Freundschaft.
Text: Rüdiger Eberle
Foto: MSC Schefflenz
(Rolf Dieffenbach (Mitte) vom MSC Schefflenz im Jahr 1983 beim Gewinn der deutschen Moto-Cross-Meisterschaft in der 250er-Klasse. Mit auf dem Siegerpodest sind Arno Drechsel (li.) und Roland Diepold (re.)
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